Der Verstand sagt: “Endlich ist es vorbei”. Aber das Gefühl sagt: “Ich fühle mich verlassen und einsam”. Für dieses Paradox gibt es feinstoffliche Gründe, auf die hier näher eingegangen wird. Wie kommt es zu dem Gefühl von Einsamkeit nach toxischer Beziehung, deren Ende man doch als Befreiung erleben sollte?
Es ist ein Paradox: Nach dem Ende einer toxischen Beziehung, das man doch als Befreiung erleben sollte, fühlt man sich einsam. Warum ist das so? Für dieses Paradox gibt es Gründe, auf die hier näher eingegangen wird.
Was macht eine Beziehung toxisch?
Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, was eine toxische Beziehung ist. Toxische Beziehungen sind solche, in denen ein Partner oder eine Partnerin kontrollierend, manipulativ oder abwertend ist. Oft ist eine toxische Beziehung auch einseitig, d.h. nur einer der Partner ist toxisch, während der andere versucht, die Beziehung aufrechtzuerhalten.
Eine toxische Beziehung ist eine, die Sie nicht mehr weiterführen möchten, aber aus irgendeinem Grund können Sie sich nicht davon lösen. Oft ist es eine Kombination aus emotionaler und/oder physischer Misshandlung sowie toxischer Verhaltensweisen, die dazu führen, dass Sie sich in der Beziehung nicht mehr wohlfühlen.
In einer toxischen Beziehung fühlt man sich oft unwohl, kontrolliert, manipuliert und abhängig. Der Partner hat einem jedes Selbstbewusstsein genommen. Ohne ihn fühlte man sich zum Schluss nicht mehr lebensfähig. Der Gedanke, ohne den Partner allein zu leben und das Leben in die eigene Hand zu nehmen macht Angst. Nach dem Ende einer toxischen Beziehung ist es daher normal, dass man sich einsam fühlt. Aus der Einsamkeit trotz einer Beziehung wird die noch größere Einsamkeit nach einer Beziehung.
Psychische Folgen einer toxischen Beziehung
Die Folgen einer vergifteten Beziehung für die Psyche sind vielfältig. Durch Manipulation und Abwertungen des Partners kann ein schwaches Selbstbewusstsein weiter geschwächt werden. Es kann die Illusion genährt werden, dass man ohne den Partner nicht liebenswert oder gar überlebensfähig ist. Psychologische Abhängigkeit von einem Partner entwickelt sich nicht von heute auf morgen. Sie entwickelt sich langsam. Jedes Mal, wenn man die eigenen Bedürfnisse weniger ernst nimmt als die Bedürfnisse des Partners, geht man unbewusst einen weiteren Schritt in Richtung emotionale Abhängigkeit.
Besonders hilfsbereite Menschen geraten in eine Falle, wenn sie glauben, dass ihre Liebe den Partner ändern würde; dass die destruktiven Tendenzen im Laufe der Zeit abnehmen würden. Denn ein Grund für Narzissmus kann Verwöhnung sein. Wenn die Eltern aus Angst vor den Wutausbrüchen des Kindes im Trotzalter versäumen, ihm Grenzen zu setzen, dann wächst das Kind in dem Glauben auf, dass es nur massiv genug auftreten muss, um die eigenen Interessen durchzusetzen. Oder ein Kind lernt, dass es nur seinen Charme und ein gewinnendes Lächeln einsetzen muss, um “Alles” von Mutter oder Vater zu bekommen.
Verwöhnung ist eine der am schwersten zu therapierende psychische Eigenschaften. Gerade bei Einzelkindern sind Eltern und Großeltern nur zu gerne bereit, dem Kleinen alle Wünsche zu erfüllen. Es fehlt die Auseinandersetzung mit den Geschwistern. Entwicklung bedeutet, dass man sich an Grenzen reibt und erkennt, dass man nicht alles und sofort “haben” kann. Die Folgen von Verwöhnung zeigen sich vor allem in einer Beziehung. Wenn man nicht von Anfang an die Stärke besitzt, in vielen Situationen “Nein” zu sagen, dann geht die Augenhöhe sehr schnell verloren. Es entwickeln sich Gewohnheiten, die letztlich beiden schaden. Einer wird immer dominierender und der andere unterwürfiger und resignierter.
Manchmal idealisiert einen der Partner. Solange man selbstbewusst und stark ist, liest er einem die Wünsche von den Lippen ab. Aber jeder Idealisierung kann kippen: Gerade in einer Phase, wo man selbst schwach und hilfebedürftig ist, beginnt dann unter Umständen der Partner einen emotional herabzuwürdigen. Bei Idealisierungen ist also immer Vorsicht geboten.
Zu einer gesunden Beziehung gehört eine Streitkultur. Streit lässt sich nicht vermeiden, aber es kann gelingen eine Kultur zu entwickeln, in der ein gesunder Kompromiss oder noch besser die gemeinsame Suche nach kreativen Lösungen möglich ist. Die größten Fehler werden in der Anfangsphase einer Beziehung gemacht. Beide müssen lernen, dass ein Nein kein Mangel an Liebe ist. Im Gegenteil: Das Zeigen der eigenen Interessen und das Kommunizieren von unangenehmen Wahrnehmungen ist die Voraussetzung für wahre Liebe. Die psychischen Folgen einer toxischen Beziehung müssen nicht eintreten, wenn von Anfang an eine gewaltfreie Kommunikation eingefordert und geübt wird.
Schmerz nach toxischer Beziehung
Einsamkeit nach toxischer Beziehung ist noch nicht das schlimmste, sie kann sogar krank machen. Warum bekommen manche Menschen in einer toxischen Beziehung körperliche Schmerzen? Was unterscheidet sie von anderen Menschen, die nur seelisch leiden?
Es gibt zahlreiche Studien, die darauf hinweisen, dass eine Beziehung zu einem missbräuchlichen Partner tatsächlich physische Auswirkungen auf den Körper haben kann. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass lang anhaltender Stress, Angst und emotionale Instabilität im Körper hormonelle Veränderungen auslösen können, die zu körperlichen Beschwerden führen können. Dazu gehören zum Beispiel Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Verdauungsprobleme und Muskelverspannungen.
Darüber hinaus kann eine toxische Beziehung auch unsere Selbstwahrnehmung und unser Selbstwertgefühl beeinträchtigen, was zu emotionalem Leid und Stress führen kann. Dies wiederum kann physische Symptome hervorrufen. Schlaflosigkeit macht instabil: Die Gelassenheit verschwindet, emotionale Unsicherheit erhöht den Stresspegel, Fehlleistungen häufen sich. Eine Abwärtsspirale kommt in Gang – und dadurch können körperliche Symptome stärker werden.
Jeder Mensch reagiert anders auf stressige oder traumatische Ereignisse. Personen, die tendenziell besonders gestresst oder angespannt sind, neigen eher dazu körperlich zu reagieren. Sie erleben Muskelverspannungen und Schmerzen in verschiedenen Körperregionen, welche sich ausbreiten oder sogar chronisch werden können.
Kann eine vergangene toxische Beziehung beziehungsunfähig machen?
Sie sind nicht allein, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie nach dem Ende einer toxischen Beziehung einsam sind. Viele Frauen fühlen sich in dieser Situation einsam und verlassen, obwohl sie wissen, dass es das Beste für sie ist, sich von einem solchen Mann (oder einer solchen Frau) zu trennen. In diesem Artikel werden wir uns mit der Frage beschäftigen, warum Einsamkeit nach einer toxischen Beziehung auftreten kann und was Sie dagegen tun können.
Nach einer toxischen Beziehung zu einem Narzissten fühlt man sich oft einsam. Das liegt daran, dass in einer toxischen Beziehung die Bedürfnisse der anderen Person immer an erster Stelle gestanden haben. Man gab seine eigenen Bedürfnisse und Wünsche auf, um die Beziehung aufrechtzuerhalten. In einer gesunden Beziehung sollten beide Partner gleichberechtigt sein und ihre Bedürfnisse und Wünsche offen miteinander besprechen können.
Ohne Kommunikation wird jede Beziehung gefährdet
Kommunikation ist das Herzstück jeder Beziehung. Ohne offene und ehrliche Gespräche kann eine Beziehung schnell in die Krise geraten. Doch nicht nur das Sprechen, sondern auch das Zuhören und Verstehen sind entscheidend für eine erfolgreiche Partnerschaft. Es geht darum, aufeinander einzugehen und gemeinsam Lösungen zu finden.
Schweigen kann sehr belastend sein und zu Missverständnissen führen. Es kann dazu führen, dass sich einer der Partner vernachlässigt oder nicht verstanden fühlt. Dabei ist es wichtig, dass beide Parteien ihre Gefühle und Gedanken offen kommunizieren und sich gegenseitig zuhören. Schweigen kann zwar manchmal golden sein, aber in einer Beziehung ist es meistens kontraproduktiv.
Die wichtigste Beziehung ist die zu sich selbst
Sie müssen jetzt also lernen, Ihre eigenen Bedürfnisse an die erste Stelle zu stellen. Das ist ungewohnt und macht oft Angst. Aber es ist die einzige Möglichkeit, wirklich heilen zu können.
Wenn Sie sich nach einer toxischen Beziehung einsam fühlen, ist das völlig normal. Tatsächlich ist es sogar sehr häufig, dass Menschen in einer toxischen Beziehung bleiben, weil sie Angst vor der Einsamkeit haben.
Der Begriff “toxische Beziehung” ist in den letzten Jahren immer häufiger in den Medien und der allgemeinen Sprache aufgetaucht. Vor 2015 suchte in Deutschland niemand bei Google nach “toxischer Beziehung”. 2018 wurde der Begriff “toxic relationship” vom Oxford Dictionary zum Wort des Jahres gekürt (Spektrum.de). Dieser Begriff wird oft verwendet, um eine Beziehung zu beschreiben, in der eine Person das Gefühl hat, beeinträchtigt, eingeschränkt oder sogar verletzt zu werden.
Der Begriff “toxische Beziehung” ist aus psychologischer Sicht zumindest problematisch, da einige Vorurteile verstärkt werden. Das Opfer-Täter-Denken wird gefördert. “Zum Streiten gehören zwei”: Meiner Meinung nach ist in einer Beziehung nicht einer toxisch und der andere das Opfer, sondern es fehlt eine Gesprächskultur. Wenn man in einer Beziehung nicht über Konflikte konstruktiv sprechen kann, dann kann es sehr schnell toxisch werden. Die Atmosphäre wird schleichend vergiftet. Mit toxischer Beziehung wird oft die Beziehung zu einem Narzissten gemeint. Beide Begriffe werden inzwischen inflationär gebraucht und da ist sicher eine gewisse Portion Skepsis gefordert: Es besteht die Gefahr, dass ich den Splitter im Auge des anderen erkenne, aber den Balken im eigenen Auge nicht. Gewaltfreie Kommunikation ist der Schlüssel zu Fortschritt in allen Beziehungen. Beziehungen starten selten verletzend, sie werden erst im Laufe der Zeit vergiftet. Die erste Verliebtheit ermöglicht, dass man sich dem Partner öffnet. Und die tieferen Wunden, die jeder mit sich herumträgt, treten erst im Laufe einer Beziehung zu Tage. Gewaltfreie Kommunikation bedeutet nicht, dass man Interessengegensätze im Gespräch vermeidet, sondern anders anspricht. Das typische eskalierende Streitgespräch beginnt mit einem Vorwurf. Das treibt das Gegenüber in die Defensive. Und nach der Devise “Angriff ist die beste Verteidigung” sucht das Gehirn vollautomatisch nach etwas, was man dem Anderen vorwerfen kann. Kultur bedeutet: Diesen Reflex zwar wahrzunehmen, ihn aber nicht einfach auszuleben. Wenn mich etwas am Verhalten des anderen stört, dann kann ich es ihm vorwerfen. Oder ich rede darüber, welche Gefühle es bei mir auslöst. Ich bleibe bei mir und lasse den anderen in Ruhe. |
Einsamkeit ist ein Gefühl, das wir alle kennen und das wir alle irgendwann in unserem Leben empfunden haben. Nach einer ungesunden Beziehung ist Einsamkeit ein völlig natürliches Gefühl, aber es kann sich auch sehr unangenehm anfühlen. Das Gefühl, das entsteht, wenn wir den Eindruck haben, dass keine enge Beziehung zu anderen Menschen besteht. Es kann sich anfühlen, als hätten wir keine Freunde oder als würde uns niemand verstehen.
Manipulative Partner können einem das Gefühl vermitteln, dass man unattraktiv sei. Dass man nicht die Fähigkeit hat, auf andere Menschen zuzugehen. Dass man nicht die Möglichkeiten hat, jemanden neues kennenzulernen. Lassen Sie sich niemals einreden, dass Sie beziehungsunfähig sind. Wenn der Gedanke auftaucht: Fragen Sie sich, ob es ein eigener oder ein fremder Gedanke ist. Vieles ist schon lange bei uns, ist aber etwas Fremdes. Allein die Frage zu stellen kann schon eine Entspannung auslösen. Die Beziehung zu einem Narzissten ähnelt in manchen Aspekten einer Gehirnwäsche: Selbst wenn es nicht direkt ausgesprochen wird: Es wird suggeriert, dass man selbst an allem Schuld ist und der narzisstische Partner alles richtig gemacht hat.
Das Problem ist, dass Sie diese Zusammenhänge mit Ihrem Verstand erkennen, aber das Gefühl davon unbeeindruckt ist. Der Grund ist, dass die toxische Beziehung Spuren in Ihrem Feinstoffkörper hinterlassen hat. Erst wenn die feinstofflichen Verbindungen zum Ex-Partner aufgelöst sind, hört der subtile Energiefluss zu ihm auf. Eine feinstoffliche Verbindung endet nicht automatisch, wenn man räumlich getrennt und keine Kommunikation mehr miteinander hat. Gedanken kreisen um den Expartner, ständig tauchen Erinnerungen an ihn auf. Hilfe bietet da eine Feinstofftherapie.